Lubricin
Synonym: Lubrizin, Proteoglykan 4
Englisch: lubricin, proteoglycan 4, PRG4
Definition
Lubricin ist ein Proteoglykan aus der Familie der Muzine, das in Gelenken zu finden ist. Es wird von Chondrozyten in den oberflächlichen Schichten des Gelenkknorpels gebildet.
Genetik
Lubricin wird vom PRG4-Gen an Genlokus 1q31.1 auf Chromosom 1 kodiert.
Struktur
Lubricin ist ein großes Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von etwa 345 kDa. Das PRG4-Gen kodiert eine Sequenz von 1.404 Aminosäuren, die u.a. eine Somatomedin-B-homologe Domäne (SMB), Heparin-bindende Domänen und eine Hämopexin-Domäne formt. Im Mittelteil des Moleküls finden sich mehr als 160 Bindungsstellen für eine O-Glykosylierung. Mit vollem Oligosaccharidbesatz erinnert das Molekül dadurch an eine Flaschenbürste.
Funktion
Lubricin kommt sowohl in der Synovialflüssigkeit als auch auf der Oberfläche des Gelenkknorpels vor. Es dient der Lubrifikation bzw. dem Erhalt der Gleitfähigkeit der Gelenkflächen sowie der Homöostase der Synovia. Unter anderem verhindert es die Überwachsung des Knorpels mit Synovialzellen und die Adhäsion in Kontakt stehender Knorpelflächen.
Lubricin wird auch in der Haut, im Herzen, im Knochen, in der Lunge sowie in der Muskulatur exprimiert. Am Auge dient es der Herabsetzung der Reibung zwischen Kornea und Konjunktiva.
Klinik
In der Synovialflüssigkeit von Patienten mit Rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis ist die Konzentration von Lubricin vermindert.