Liquornachweis
Definition
Ein Liquornachweis dient dazu, bei einem Flüssigkeitsausstritt aus der Nase oder dem Ohr eine Liquorrhoe zu bestätigen oder auszuschließen.
Labormedizin
Für den Liquornachweis wird das zu untersuchende Sekret mit einem Watteträger, einem Tupfer oder einer kleinen Spritze gesammelt und ins Labor geschickt. Der Liquornachweis gelingt dort über die Bestimmung liquoreigener Proteine im gewonnenen Sekret - dazu zählen Beta-Trace-Protein (β-TP), Transthyretin und Βeta2-Transferrin (Asialotransferrin). Die Messung des Beta-Trace-Proteins erfolgt per Nephelometrie oder Elektrophorese. Die Konzentration von β-TP im Liquor liegt bei 19,6 mg/l und ist damit ca. 33 Mal höher als im Blutserum.[1] Im Nasensekret finden sich nur Spuren des Proteins (0,4 mg/l).[1]
Wenn im gewonnenen Sekret die β-TP-Konzentration größer als 6 mg/l ist, ist von einer Liquorrhoe auszugehen. Von manchen Autoren werden auch geringere Cut-Off-Werte angegeben.
Notfallmedizin
Im Bereich der orientierenden Notfalldiagnostik können Nasen- oder Ohrsekrete auch mit Hilfe eines Glukoseteststreifens überprüft werden. Da der Glukosespiegel im Liquor höher ist als im Nasensekret, lenkt ein hoher Blutzuckerwert des Sekrets den Verdacht auf eine Liquorrhoe. Die Aussagekraft ist jedoch eingeschränkt.