Lipaemia retinalis
Englisch: lipemia retinalis
Definition
Als Lipaemia retinalis wird eine seltene milchig-weißliche Verfärbung der retinalen Gefäße am Augenhintergrund bei Hypertriglyceridämie bezeichnet.
Ätiologie
Die Lipaemia retinalis entsteht durch eine Hypertriglyzeridämie (Serumtriglyzeridwerte über 1.000 mg/dl) im Rahmen einer Hyperlipoproteinämie Typ 1, 3, 4 oder 5 (nach Fredrickson). Die Triglyzeride führen zu einer Streuung des Lichts während der Fundoskopie.
Klinik
Die Lipaemia retinalis beeinflusst typischerweise weder den Visus noch verursacht sie weitere Symptome. Jedoch kann sie mit Gefäßokklusionen und/oder retinaler Ischämie assoziiert sein.
Diagnostik
In der Fundoskopie zeigt sich die Lipaemia retinalis durch milchig-weiße Verfärbung der dünnen peripheren Gefäße, später sind auch die Gefäße am posterioren Pol betroffen. Im Endstadium nimmt der Augenhintergrund eine lachsfarbene Verfärbung an.
Die Lipaemia retinalis wird durch den typischen Befund der Fundoskopie bei Vorliegen einer Hypertriglyzeridämie diagnostiziert. Anschließend sollte die Ursache der Hyperlipoproteinämie evaluiert (z.B. Lipoproteinlipasemangel) und nach weiteren klinischen Manifestationen gesucht werden (z.B. eruptive Xanthome).
Differenzialdiagnosen
- retinale Gefäßverschlüsse
- hypertensive Retinopathie
- diffuses choroidales Hämangiom
Therapie
Die Lipaemia retinalis selbst muss nicht behandelt werden, jedoch die zugrundeliegende Ursache.