Lermoyez-Syndrom
nach Marcel Lermoyez (1858-1929), französischer HNO-Arzt
Englisch: Lermoyez-Syndrome
Definition
Das Lermoyez-Syndrom ist eine seltene Sonderform des Morbus Menière, bei der es zu einer Hörverbesserung unmittelbar während oder nach dem Schwindelanfall kommt. Es wurde nach dem französischem HNO-Arzt Marcel Lermoyez benannt.
Symptome
Das Lermoyez-Syndrom ist klinisch nicht von einem Morbus Menière zu unterscheiden, weshalb es von vielen Autoren als Sonderform des Morbus Menière beschrieben wird. Während einer Attacke kommt es zu Drehschwindel und Tinnitus. Eine bereits vorbestehende Hörverschlechterung bessert sich doch während des Anfalls. Auch tritt die typische Menière-Symptomatik meist in umgekehrter Reihenfolge auf (Ohrgeräusche-Hörverlust-Schwindel).
Ursache
Histologisch ist wie beim Morbus Menière ein endolymphatischer Hydrops zu finden. Des Weiteren werden Wirbelsäulenfehlstellungen, Erkrankungen des Nervensystems und Allergien als mögliche Ursachen diskutiert.
Diagnose
Das Lermoyez-Syndrom ist eine Ausschlussdiagnose. Die Ohrmikroskopie zeigt einen Normalbefund. Mit dem Tonaudiogramm kann eine Hörstörung nachgewiesen werden. Im akuten Anfall kann gelegentlich ein Nystagmus beobachtet werden. Durch CT und MRT müssen andere neurologische Ursachen ausgeschlossen werden.
Therapie
Die Therapie erfolgt vorwiegend konservativ medikamentös. Im akuten Anfall werden relative Bettruhe, Antivertiginosa, durchblutungsfördernde Medikamente, Cortison und bei Bedarf Benzodiazepine verordnet. Übelkeit und Erbrechen werden symptomatisch behandelt.
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