Lentivirinae
von lateinisch: lentus - langsam
Englisch: lentivirus
Definition
Lentiviren sind behüllte und einzelsträngige RNA-Viren, deren Genom positiv polarisiert ist (ss(+)RNA). Sie sind eine eigene Gattung innerhalb der Familie der Retroviridae.
Systematik
- Reich: Viren
- Familie: Retroviridae
- Unterfamilien: Orthoretrovirinae
- Gattung: Lentivirus
- Unterfamilien: Orthoretrovirinae
- Familie: Retroviridae
Morphologie
Die Morphologie der Lentiviren ist hier beispielhaft am HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus) dargestellt.
Pathogenese
Viren dieser Art können langsam fortschreitende, chronisch degenerative Krankheiten auslösen. Andere wiederum verursachen keine Erkrankung ihres Wirts. Lentiviren sind sehr Spezies-spezifisch und wurden bisher nur in verschiedenen Säugetierarten gefunden. Lentiviren verbleiben lebenslang im Wirt, da sie Abwehrmechanismen des Immunsystems umgehen können. Sie können im Gegensatz zu den anderen Retroviren auch nicht teilungsaktive, eukaryotische Zellen infizieren.
Vertreter
Bekanntester Vertreter der Lentiviren ist das HIV. Auch das Visna-Virus, Simian Immunodeficiency Virus (SIV), Bovine Immunodeficiency Virus (BIV) zählen zur der Famillie der Lentivirinae.
Vektor
Lentiviren werden in der Forschung und Gentherapie als Vektoren eingesetzt. Durch die kontrollierte Transduktion von Zellen mit modifizierten Lentiviren kann cDNA stabil in das Genom integriert werden. Die Zellen sind danach in der Lage, das kodierte Protein selbstständig herzustellen.
um diese Funktion zu nutzen.