L-2-Hydroxyglutarazidurie
Synonyme: L-2-HGA, L-2-Hydroxyglutaryl-Azidämie
Definition
Die L-2-Hydroxyglutarazidurie ist eine sehr seltene neurometabolische Erkrankung, die sich durch psychomotorische Retardierung, zerebelläre Ataxie und unterschiedlich schwer ausgeprägte Makrozephalie und/oder Epilepsie bemerkbar macht. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt.
Epidemiologie
Ätiologie
Ursache der Krankheit ist vermutlich eine Mutation im L2HGDH-Gen an Genlokus 14q22.1. Das Gen kodiert für die mitochondriale 2-Hydroxyglutarsäure-Dehydrogenase.
Klinik
Das progredient verlaufende Krankheitsbild äußert sich bereits im ersten Lebensjahr durch einen schlagartigen Verlust der bis dahin erworbenen motorischen Fähigkeiten und das Auftreten einer Epilepsie. Die eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, die Sprachprobleme und die motorischen Defizite schränken die Patienten deutlich ein. Das Auftreten einer Makrozephalie, Muskelhypotonie, Spastik, Leukenzephalopathie oder Kleinhirnatrophie und die erhöhte Häufigkeit von Hirntumoren werden ebenfalls beschrieben.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt mittels Urin-Screening, bei der eine massive Vermehrung von 2-Hydroxyglutarsäure (2-HGA) festgestellt werden kann. Die Diagnose wird dann mittels MRT, CT, biochemischem Test und einer molekularbiologischen Untersuchung gesichert.
Pränataldiagnostik
Durch Messung der 2-Hydroxyglutarsäure im Fruchtwasser kann eine Pränataldiagnostik erfolgen.
Therapie
Derzeit (2023) ist nur eine symptomorientierte Behandlung möglich.
Prognose
Aufgrund der massiven Einschränkungen ist die Prognose ungünstig, trotzdem erreichen die Patienten meist das Erwachsenenalter.
Quelle
- orpha.net L-2-Hydroxyglutarazidurie, abgerufen am 27.01.2023