Trabeculum corneosclerale
Synonym: korneosklerales Trabekelwerk
Definition
Beim Trabeculum corneosclerale handelt es sich um ein Maschenwerk aus Bindegewebstrabekeln im Kammerwinkel (Angulus iridocornealis) des Auges.
Anatomie
Das Trabekelwerk befindet sich direkt vor dem Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae). Die Bindegewebstrabekel sind am Sklerasporn befestigt und ziehen nach ventral zur Innenseite der Cornea (Hornhaut).
Histologie
Es handelt sich um flache Bindegewebszüge, die Fenestrationen (Poren) aufweisen. Die Trabekel sind von Mesothel überzogen, das eine Fortsetzung des inneren Korneaendothels ist. Die Zwischenräume zwischen den Bindegewebstrabekeln werden als Fontana-Räume bezeichnet.
Funktion
Zu einem gewissen Grad kontrolliert das Trabeculum corneosclerale den Zufluss von Kammerwasser (Humor aquosus) zum Schlemm-Kanal. Durch die Kontraktion des Musculus ciliaris kommt es zu einer Erweiterung der Fontana-Räume und mehr Kammerwasser kann den Schlemm-Kanal erreichen und resorbiert werden.
Klinik
In der Pathophysiologie einiger Unterformen des Glaukoms ("Grüner Star") spielt das korneosklerale Trabekelwerk eine entscheidende Bedeutung. Beim Offenwinkelglaukom (Glaucoma chronicum simplex) handelt es sich um eine Abflussstörung im Trabekelwerk. Etwa 90% aller Glaukompatienten leiden unter dieser Krankheitsform. Es kommt zu einer Steigerung des intraokulären Druckes und damit zu einem druckbedingten Verlust von Sehnervenfasern. Eine Verstopfung des korneoskleralen Trabekelwerks kann zum Beispiel durch Erythrozyten im Kammerwasser bedingt sein.
Kommt es während der Embryonalentwicklung zu einer inkorrekten Anlage des Trabekelwerkes, kann ein kongenitales Glaukom die Folge sein.