Kontrakturenprophylaxe
von lateinisch: contrahere - zusammenziehen
Definition
Unter Kontrakturenprophylaxe versteht man alle speziellen Maßnahmen und Techniken, die zur Vermeidung von Kontrakturen dienen. Die Kontrakturenprophylaxe wird von Physiotherapeuten und Pflegekräften durchgeführt.
Hintergrund
Unter einer Kontraktur versteht man die Verkürzung bzw. Schrumpfung eines Muskels, einer Sehne oder der Bänder. Sie führt zu Bewegungseinschränkungen bzw. Zwangsfehlstellungen in anliegenden Gelenken. Kontrakturen können reversibel oder irreversibel sein. Die Ursachen einer Kontraktur sind vielseitig.
Elemente
- Risiko erkennen
- Beobachtung von Gelenkstellungen und Bewegungsabläufen
- Frühmobilisation und Mobilisationsförderung
- Ausreichende Schmerztherapie zur Vermeidung einer Schonhaltung
- Bewegungsübungen:
- Aktive Bewegungsübung: Patient führt Gelenkmobilisationen (unter Aufsicht) selbst durch
- Passive Bewegungsübung: Physiotherapeut oder Pflegekraft mobilisiert Gelenke mind. 2x täglich
- Assistive Bewegungsübung: Patient wird bei der Mobilisation vom Physiotherapeuten oder der Pflegefachkraft unterstützt
- Resistive Bewegungsübung: Gelenke werden gegen einen Widerstand mobilisiert
Bei den Bewegungsübungen ist darauf zu achten, dass Supination und Pronation, sowie Flexion und Extension in einem ausreichenden Umfang durchgeführt werden.
Ziele
Die Beweglichkeit der Gelenke soll durch die Kontrakturenprophylaxe erhalten und gefördert werden. Ferner sollen Muskelatrophie, Sehnenverkürzung und Gelenkveränderungen vermieden werden.
Der Patient soll in die Lage versetzt werden, die Prophylaxe möglichst selbstständig durchzuführen.