Kopfdarm
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Synonyme: oberer Vorderdarm, Kiemendarm
Definition
Als Kopfdarm bezeichnet man in der Embryologie die Darmabschnitte, die sich aus der vorderen Darmbucht entwickeln. Vereinfacht gesagt handelt es sich um den obersten Teil des Verdauungstrakts, der im Kopf untergebracht ist. An ihn schließt sich kaudal der Rumpfdarm an.
Einteilung
Zum Kopfdarm gehören folgende Abschnitte:
Mundhöhle
Die Mundhöhle (Cavitas oris) besteht aus folgenden Elementen:
- Mundvorhof (Vestibulum oris): Durch Einmündung der kleinen Speicheldrüsen der Wangenschleimhaut sowie der Lippenschleimhaut und des Ductus parotideus findet hier eine Durchmischung der Nahrung mit Speichel statt
- Mundhaupthöhle (Cavitas oris proprii): Dient im Wesentlichen der Zerkleinerung der Nahrung inklusive weiterer Durchmischung mit Speichel (Mündung der Glandula sublingualis und der Glandula submandibularis)
- Isthmus faucium (Gaumenbögen und -segel) bzw. Fauces: Letzter Anteil und somit Abschluss der Mundhöhle gegen den Nasopharynx.
Rachen
Der Rachen (Pharynx) lässt sich weiter unterteilen in:
- Pars nasalis pharyngis (Epipharynx): Zuständig für die Luftleitung.
- Pars oralis pharyngis (Oropharynx): Hier findet zusammen mit der Zunge der Schluckvorgang statt.
- Pars laryngea pharyngis (Hypopharynx): Ist eine reine Transportstrecke.
Der Begriff "Kopfdarm" wird in der anatomischen Literatur nicht durchgängig verwendet. Er wird von einigen Autoren auch als oberer Teil des Vorderdarms bezeichnet.
Fachgebiete:
Allgemeine Embryologie
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