Kernsackfaser
Englisch: nuclear bag fiber
Definition
Kernsackfasern gehören zu den intrafusalen Fasern. Sie sind Proportionalsensoren und treten in Muskelspindeln auf. Sie werden von afferenten Typ-1A-Fasern und Typ-2-Fasern umschlungen und von efferenten Beta- und Gamma-Motoneuronen innerviert.
Funktion
Man unterscheidet statische und dynamische Kernsackfasern.
- Statische Kernsackfasern haben die gleiche Funktion wie Kernkettenfasern, nämlich das Messen der absoluten Länge des Muskels. Sie unterscheiden sich von letzteren nur durch die Anordnung der Perikarien.
- Dynamische Kernsackfasern nehmen die relative Längenänderung der Muskelfaser wahr. Damit dies sowohl in kontrahiertem als auch im gestreckten Zustand funktioniert, wird die dynamische Kernsackfaser kontinuierlich "nachgespannt". Dazu werden in der Ausgangsposition kontinuierlich Aktionspotentiale über 1a-Afferenzen ausgelöst. Wird der Muskel anschließend kontrahiert, verlangsamt sich die Frequenz der Aktionspotentiale, oder sie hören ganz auf. Dynamische Beta- und Gamma-Motoneurone stellen die Sensibilität der Kernsackfasern ein.
siehe auch: Kernkettenfaser
Fachgebiete:
Neurowissenschaften, Physiologie
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