Keratoma sulcatum
Synonyme: grübchenförmige Keratolysen, Keratoma plantaris sulcatum
Englisch: pitted keratolysis, plantar pitting
Definition
Das Keratoma sulcatum ist eine weltweit verbreitete, bakterielle, nicht entzündliche Infektion der Fußsohle mit Verquellung der Hornschicht und flachen grübchenförmigen Defekten der Hornhaut.
Epidemiologie
Das Keratoma sulcatum tritt weltweit auf, insbesondere bei jugendlichen Sportlern und bestimmten Industriearbeitern.
Ätiologie
Die ursächlichen Erreger des Keratoma sulcatum sind insbesondere Korynebakterien sowie Micrococcus sedentarius, Dermatophilus congolensis und Actinomyces spp.
Prädisponierend wirkt die feuchte Mazeration der Fußsohlenhornhaut durch Schweiß und okklusives Schuhwerk. Die Aufquellung der Hornhaut und die Proteolyse durch bakterielle Enzyme führt zu flachen Grübchen in der Hornschicht.
Klinik
Das Keratoma sulcatum betrifft v.a. die durch Druck belastenden Areale, wie Ferse, Großzehenballen und seitliche Sohlenanteile. Charakteristisch ist ein penetranter Geruch, eine weißlich aufgequollene Hornschicht mit grübchenförmigen, 1-3 mm großen, flachen, ausgestanzt wirkenden Hornschichtdefekten. Diese können zu 1-5 cm großen, flachen, meist zirzinär begrenzten Vertiefungen konfluieren. Zum Teil klagen die Betroffenen über brennende, stechende Schmerzen beim Gehen.
Therapie
Beim Keratoma sulcatum sind folgende Maßnahmen indiziert:
- tägliches Waschen der Füße mit desinfizierenden Lösungen (z.B. Chlorhexidin)
- tägliches Wechseln der Strümpfe
- Vermeiden von okkludierendem Schuhwerk
- ggf. topische Erythromycin-, Clindamycin- oder Clotrimazol-haltige Lösungen
- ggf. Methenamin- oder Aluminiumchlorid-Hexahydrat-haltige Antitranspirantien
- ggf. Leitungswasser-Iontophorese bei Hyperhidrose
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