Kardiovaskuläre Röntgendiagnostik (Veterinärmedizin)
Definition
Die Kardiovaskuläre Röntgendiagnostik beschäftigt sich mit der Bildgebung durch Röntgenstrahlung bei Erkrankungen des kardiovaskulären Systems. Es dient der Beurteilung nach bestimmten Kriterien von Herz und den zu- sowie abführenden Gefäßen.
Allgemeine Aspekte einer thorakalen Röntgenaufnahme
Das Herz liegt leicht geneigt auf der linken Körperseite und wird vom Perikardbeutel geschützt. Über dem Herzen liegen Trachea, sowie Ösophagus und abschließend die deutlich zu sehenden Wirbelkörper nmit den Processi und dem Spinalkanal, unter dem Herzen liegen das Sternum sowie die verbundenen Rippenenden. Das Herz wird von den beiden Lungenflügel mit ihrer Pleura umgeben; nach kaudal wird der thorakale Bereich durch das Zwerchfell abgegrenzt. Zu- und abführende Gefäße (Lungenvene, Pulmonalarterie, Aorta, Hohlvenen) sind ebenfalls in ihrer Silhouette zu erkennen.
Zweck
- Eingangsdiagnostik
- Unterstützende Bildgebung zum Ultraschall
- Krankheitsverlauf
- Kontrolle
- Nachweis von Zeichen der Dekompensation
Vorgehensweise
Empfohlen werden bei der kardiologischen Beurteilung immer zwei Aufnahmen: Ventrodorsal (VD) und Laterolaterl (LL). Man sollte bei der Röntgenaufnahme vor allem auf Lagerung, Atmung und Ruhe des Tieres achten, um mögliche Fehldarstellungen so gering wie nur möglich zu halten.
- Neutrale Beurteilung: Bevor man ein Röntgenbild unter spezifischen Aspekten beurteilt, sollte man zunächst neutral die Qualität der Röntgenaufnahme und die allgemeinen anatomischen Gegebenheiten beurteilen
- Kardiovaskuläre Beurteilung: Man betrachtet die Herzsilhouette der Röntgenaufnahme unter verschiedenen Punkten und kann danach dann weitere Methoden einleiten.
Folgende Punkte werden beurteilt:
- Lage: Lageveränderungen gehen einher mit Massen im Mediastinum, Erkrankungen der Lunge und Pleura, Veränderung von Gefäßen
- Größe: Die Größe wird in der Veterinärmedizin zumeist nach dem VHS-Schema (Addition der Länge von Aorta zur Herzspitze (L) und der Länge des Septum (S), S+ L = Anzahl der Wirbelkörperlängen) bestimmt und sollte bei Katzen 8, bei Hunden zwischen 8,5 bis 10, 5 Wirbelkörperlängen liegen.
- Form und Kontur: In diesem Falle wird der Uhrzeigeranalogie gefolgt und danach Veränderungen festgestellt. Zunächst verschafft man sich aber einen generellen Blick über das Verhältnis zwischen Atrium und Ventrikel.
- Dichte: Die Struktur wird beurteilt. Es sollte dabei auf Gasansammlungen oder Mineralisierung geachtet werden.
Diagnose und Schlussfolgerung
Hat man das Herz nach den aufgeführten Punkten beurteilt, kann man eine Erstdiagnose stellen und mit weiterführenden Untersuchungen (Ultraschall, Punktion, MRT) genauer betrachten. Zumeist führt aber nur eine Kombination aus Beurteilung von Herzsilhouette und einer extrakardialen thorakalen Aufnahme zu einer Verdachtsdiagnose. Die Behandlung kann dann im Anschluss erfolgen.
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