Kallidin
Synonyme: Kinin-10, Lysyl-Bradykinin
Biochemie
Kallidin ist ein Decapeptid mit der Aminosäuresequenz:
- H-Lys-Arg-Pro-Pro-Gly-Phe-Ser-Pro-Phe-Arg-OH
Im Vergleich zu Bradykinin besitzt Kallidin einen zusätzlichen Lysinrest am N-Terminus.
Biosynthese
Kallidin entsteht durch proteolytische Spaltung aus dem im Blutplasma zirkulierenden Kininogen. Dieser Prozess wird durch das Enzym Kallikrein ausgelöst – typischerweise als Reaktion auf Gewebsverletzungen.
Kallidin kann durch Aminopeptidasen zu Bradykinin umgewandelt werden. Darüber hinaus dient es als Substrat für die Enzyme Carboxypeptidase M und Carboxypeptidase N.
Funktion
Kallidin entfaltet seine Wirkung über den Bradykininrezeptor und spielt eine zentrale Rolle bei entzündlichen Prozessen, bei der Schmerzvermittlung sowie bei der Blutdruckregulation.
Aufgrund seiner sehr kurzen Halbwertszeit (unter einer Minute) wirkt Kallidin schnell und kurzfristig. Es wird innerhalb von Sekunden durch Kininasen (Peptidasen) inaktiviert.
Quelle
- Lexikon der Chemie – Kallidin, abgerufen am 22.04.2025