Judet-Aufnahme

Der Judet-View umfasst zwei Projektionen:

• vordere Schrägaufnahme (Obturator-Aufnahme, "obturator oblique"): Beurteilung der anterioren Säule, der Linea iliopectinea, des hinteren Pfannenrands und des Foramen obturatum
• hintere Schrägaufnahme (Ala-Aufnahme, "iliac oblique"): dient der Beurteilung der posterioren Säule, der Linea ilioischiadica, des Pfannendachs sowie des Beckenkamms

Die vordere Schrägaufnahme wird in Rückenlage angefertigt, wobei die zu untersuchende Hüfte um 45° zur gesunden Seite gereht wird. Der Zentralstrahl wird vertikal auf die zu untersuchende Hüfte gerichtet.

Die hintere Schrägaufnahme erfolgt ebenfalls in Rückenlage, wobei die gesunde Hüfte um 45° nach vorne bzw. zur untersuchenden Seite gedreht wird. Der Zentralstrahl zeigt vertikal auf die betroffene Hüfte.

• anteroposteriorer Strahlengang
• Zentrierungspunkt: 5 cm distal und medial der Spina iliaca anterior superior (SIAS)
• Kollimation: superior zur SIAS, inferior zum proximalen Femur, lateral bis zu den Hauträndern, medial zur Symphyse
• Ausrichtung: Hochformat
• Detektorgröße: 24 x 30 cm
• Belichtung: 70 bis 80 kVp, 10 bis 20 mAs
• SID: 100 cm
• Streustrahlenraster: ja

Qualitätsfaktoren einer regelrecht angefertigten Röntgenuntersuchung sind:

• Hintere Schrägaufnahme: Vorderer Pfannenrand und hintere Säule müssen erfasst sein. Die abgeflacht imponierende Darmbeinschaufel muss gut erkennbar sein.
• Vordere Schrägaufnahme: Hinterer Pfannenrand und Linea ilioischiadica müssen erfasst sein. Das Foramen obturatum muss gut erkennbar sein.