Isotope Reaktion

Als isotope Reaktion bezeichnet man das Auftreten einer sekundären, neuen Dermatose am Ort einer primären, bereits abgeheilten Hauterkrankung. In den meisten Fällen geht der Sekundärerkrankung eine Zosterinfektion voran.

Die Pathogenese der isotopen Reaktion ist nicht eindeutig geklärt. Wenn es sich bei der primären Hauterkrankung um T-Zell-vermittelte Dermatosen handelt, werden persistierende virale, bakterielle oder anderweitige Antigene für das Auftreten der sekundären Hauterkrankung verantwortlich gemacht.

Typischerweise handelt es sich bei der primären Hauterkrankung um Herpes zoster, wobei auch andere Infektionen wie Herpes simplex eine isotope Reaktion triggern können. Die Zeitspanne zwischen Abheilung der primären Läsion bis Auftreten der sekundären Dermatose ist uneinheitlich und kann Tage, Monate oder sogar Jahre betragen (Median 4 Monate).

Das klinische Bild der sekundären Dermatose ist vielfältig. Es werden unter anderem folgende Erkrankungen beschrieben:

• Impetigo contagiosa
• zosteriformer Lichen planus
• zosteriformes bullöses Pemphigoid
• Granuloma anulare
• Morphea
• Angiosarkom
• Mollusca contagiosa
• Verrucae vulgares

• Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Gerd Plewig et al., Springer, 7.Auflage
• Altmeyers Enzyklopädie; Isotopische Antwort; abgerufen am 07.08.2023
• Cohen PR (2015) Zosteriform impetigo: Wolf's isotopic response in a cutaneous immunocompromised district. Dermatol Pract Concept 5:35-39.
• Bullöses Pemphigoid auf einem ausgeheilten Zoster thoracalis, D. Böhmer et al., Die Dermatologie, Ausgabe 1/2020