Intrakardiales EKG
Synonym: intrakardiales Elektrokardiogramm, intrakardiales Mapping
Englisch: intracardial electrocardiography
Definition
Bei einem intrakardialen EKG erfolgt die Ableitung der kardialen Aktionspotentiale innerhalb des Herzens, d.h. vom Endokard her. Dies kann unter anderem über die Elektroden eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD) oder Schrittmachers sowie im Rahmen einer elektrophysiologischen Untersuchung des Herzens (EPU) erfolgen.
Formen
Ein intrakardiales EKG kann unter anderem während einer EPU durchgeführt werden. Dabei werden die Elektrodenkatheter transvenös in die Herzhöhlen vorgeschoben. Es ermöglicht unter anderem die Detektion und Differenzierung von Erregungsleitungsstörungen. Somit ist beispielsweise die Unterscheidung zwischen einem supra- und infrahisären Block möglich. Zudem können durch das intrakardiale EKG tachykarde Herzrhythmusstörungen differenziert werden.
Die Ableitung eines intrakardialen EKG kann auch über die Elektroden eines implantierten Schrittmachers oder ICD erfolgen.
Darüber hinaus werden intrakardiale Ableitungen bei der Lagekontrolle eines Zentralvenenkatheters eingesetzt. Die elektrische Aktivität wird dabei über einen Draht an der ZVK-Spitze erfasst. Beim Vorschieben des ZVKs in Herznähe verändert sich das EKG in charakteristischer Weise: Liegt die Spitze des Drahtes zu nahe am oder im rechten Vorhof, ist eine überhöhte und spitze P-Welle im EKG erkennbar. Der Katheter wird dann zurückgezogen, bis sich die P-Welle normalisiert hat.
Literatur
- Pschyrembel - Intrakardiales EKG, abgerufen am 26.04.2022
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