Durchstechflasche
Definition
Die Durchstechflasche, kurz Dstfl., ist eine Form der Primärverpackung eines Arzneimittels. Sie besteht aus einem Glas- oder Kunststoffgefäß, das mit einem flexiblen, durchstechbaren Gummi- oder Kunststoffstopfen verschlossen ist.
Enthält die Durchstechflasche eine Injektionslösung, spricht man auch von einem Injektionsfläschchen.
Hintergrund
Durchstechflaschen können das Arzneimittel in unterschiedlicher Form enthalten:
- als gebrauchsfertige Lösung, Emulsion oder Suspension,
- als gelöstes Konzentrat zur Herstellung (Verdünnung) einer gebrauchsfertigen Zubereitung,
- als Pulver oder Lyophilisat, dem vor der Anwendung erst ein Lösungsmittel zugefügt werden muss.
Die Entnahme der Lösung erfolgt durch eine Spritze, deren Kanüle durch den Verschlussstopfen gestoßen wird. Die Arzneimittellösung wird dann aus der Flasche angesaugt. Durchstechflaschen werden vor allem für Arzneimittel zur parenteralen Anwendung (Parenteralia) benutzt.
Aufbau
Durchstechflaschen können aus Glas oder Kunststoff (z.B. Polyethylen) bestehen. Ihr Fassungsvermögen reicht von wenigen Millilitern zur Aufbewahrung von Injektionslösungen bis zu 1.000 ml bei Infusionslösungen. Durchstechflaschen werden mit einem Gummistopfen oder einer Durchstichmembran (z.B. aus Polytetrafluorethylen) verschlossen. Der Gummistopfen ist mit einer ringförmigen Bördelkappe aus Aluminium am Flaschenhals befestigt. Die Bördelkappe hat zur Versiegelung des Gummistopfens meist noch eine Kunststoffkappe oder eine abziehbare Aluminiumlasche, die entfernt werden muss, um den Gummistopfen freizulegen. Letzterer ist so aufgebaut, dass er in der Mitte die geringste Dicke aufweist. Auf diese Weise kann man ihn leichter mit einer Kanüle durchstoßen.