Initiationskomplex (Translation)
Englisch: translation initiation complex, initiation complex
Definition
Der Initiationskomplex entsteht in der initialen Phase der Translation. Er besteht vorwiegend aus Makromolekülen (Proteine und RNA), enthält aber auch kleine Moleküle wie Nukleosidtriphosphate. Der Initiationskomplex ist der Ausgangspunkt für die nachfolgende Elongation und bildet somit die Grundlage für die Synthese des Polypeptidstranges.
Aufbau
Hauptbestandteile des Initiationskomplexes sind:
Zudem sind an der Assemblierung des Komplexes diverse Initiationsfaktoren beteiligt. Der exakte Aufbau und die beteiligten Initiationsfaktoren unterscheiden sich bei Prokaryoten und Eukaryoten.
...bei Prokaryoten
Bei Prokaryoten erkennt zunächst die kleine ribosomale Untereinheit (30 S) die Shine-Dalgarno-Sequenz der mRNA. Danach bindet die N-Formyl-Methionyl-tRNA an das Startcodon (AUG), das sich wenige Nukleotide downstream zur Shine-Dalgarno-Sequenz befindet. Nach der GTP-Hydrolyse und Dissoziation der prokaryotischen Initiationsfaktoren lagert sich die große ribosomale Untereinheit (50 S) als letzter Bestandteil des funktionalen Initiationskomplexes (70 S) an.
...bei Eukaryoten
Bei Eukaryoten bildet sich zunächst ein Präinitiationskomplex, der die kleine ribosomale Untereinheit (40 S), einen Ternärkomplex aus Initiator-tRNA, eIF2 und GTP sowie die mRNA enthält. Dieser befindet sich am 5'-Ende der mRNA und scannt nun von 5'→3' die untranslatierte Region (UTR) bis zum Startcodon. Hier kommt es zur Konformationsänderung der ribosomalen Untereinheit und zur GTP-Hydrolyse. Nachfolgend dissoziieren die gebundenen eukaryotischen Initiationsfaktoren und es kommt zur Vereinigung mit der großen ribosomalen Untereinheit (60 S). Es entsteht der funktionale Initiationskomplex (80 S).
um diese Funktion zu nutzen.