Shine-Dalgarno-Sequenz
nach dem australischen Biochemiker John Shine (1946) und dem australischen Genetiker Lynn Dalgarno (1935)
Englisch: Shine-Dalgarno sequence
Definition
Die Shine-Dalgarno-Sequenz, kurz SD-Sequenz, ist ein Bestandteil der ribosomalen Bindungsstelle von prokaryotischen mRNAs. Sie liegt upstream zum Startcodon und ist komplementär zu einem Abschnitt in der 16 S-rRNA.
siehe auch: Kozak-Sequenz
Geschichte
Der Sequenzabschnitt wurde 1974 von John Shine und Lynn Dalgarno entdeckt.[1]
Aufbau
Die Shine-Dalgarno-Sequenz ist ein kurzer Sequenzabschnitt, der reich an Purinbasen ist und etwa 5 bis 9 Nukleotide vor dem Startcodon liegt. Die Konsensussequenz bei Escherichia coli lautet: 5'-AGGAGGU-3', es kommen aber auch verkürzte Formen vor. A steht hierbei für Adenin, G für Guanin und U für Uracil.
Funktion
Die Shine-Dalgarno-Sequenz vermittelt über die komplementäre Basenpaarung mit der 16 S-rRNA die Anlagerung des Ribosoms an die mRNA und ist somit an der Bildung des Initiationskomplexes beteiligt.
Quellen
- ↑ Shine und Dalgarno The 3'-terminal sequence of Escherichia coli 16S ribosomal RNA: complementarity to nonsense triplets and ribosome binding sites Proc Natl Acad Sci 1974
um diese Funktion zu nutzen.