Ib-Faser
Synonyme: Ib-Nervenfaser, Ib-Afferenz
Definition
Als Ib-Fasern werden nach der Klassifikation nach Lloyd und Hunt myelinisierte, afferente Nervenfasern bezeichnet, die Informationen aus den Sehnenspindeln leiten. Sie weisen einen Durchmesser von 10 bis 20 µm und eine Nervenleitgeschwindigkeit von 60 bis 120 m/s auf.
Nomenklatur
Ib-Fasern werden nach der Klassifikation nach Erlanger und Gasser zu den Aα-Fasern gezählt.
Funktion
Die Ib-Fasern entspringen aus den Sehnenspindel und reagieren auf eine Veränderung der Sehnenspannung des Muskels. Sie sind also für die Kraftmessung zuständig.
Physiologie
Im Rückenmark werden Ib-Fasern auf inhibitorische und exzitatorische Interneurone verschaltet. Die inhibitorischen Interneurone projizieren auf α-Motoneurone des reizverursachenden Muskels, dessen Kontraktion wird daraufhin gehemmt. Die exzitatorischen Interneurone projizieren auf α-Motoneurone der antagonistischen Muskulatur. Diese Verschaltung ist die Grundlage der autogenen Hemmung.