Nephrosklerose
Synonyme: hypertensive Nephropathie, hypertensive Nephrosklerose, hypertensive Nierenkrankheit
Englisch: hypertensive nephrosclerosis, hypertensive kidney disease
Definition
Als Nephrosklerose wird eine nichtentzündliche Schädigung des Nierengewebes (Nephropathie) infolge chronischer arterieller Hypertonie bezeichnet.
Pathogenese
Durch erhöhte arterielle Drücke in den kleinen Nierengefäßen kommt es zu einer Mediahypertrophie mit Einlagerung von hyalinem Material in die Gefäßwände sowie reaktiver vermehrter Bildung von Bindegewebe (Fibrose).
Klinik
Die Nephrosklerose fällt nach langjähriger Hypertonie durch langsam steigende Retentionswerte und zunächst meist milde Proteinurie auf. Bemerkt wird sie aufgrund der langsamen Progredienz meist erst im Stadium einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz. Sonografisch finden sich zumeist kleine, höckrige Nieren mit unregelmäßiger Oberfläche.
Stadieneinteilung
- Stadium 1: Mikroalbuminurie (30 - 300 mg/d)
- Stadium 2: Benigne hypertensive Nephrosklerose mit Albuminurie (> 300 mg/d)
- Stadium 3: Niereninsuffizienz bei arterio-arteriolosklerotische Schrumpfnieren
Diagnostik
Obwohl die endgültige Diagnosesicherung eigentlich auf histologischen Kriterien (Arteriolosklerose, Intimafibrose, Hyalinose und Glomerulosklerose) beruht, wird im klinischen Alltag aufgrund der möglichen Komplikationen oft von einer Nierenbiopsie abgesehen.
Die Diagnose folgt dann aus Hochdruckanamnese, körperlicher Untersuchung und Labor- sowie Urinuntersuchung.
Therapie
Der einzige kausale Therapieansatz besteht in einer adäquaten Behandlung der arteriellen Hypertonie. Bei bereits bestehender Proteinurie sind in erster Linie ACE-Hemmer bzw. AT1-Antagonisten indiziert.