Hodentumor (Katze)

Als Hodentumoren bezeichnet man sowohl maligne (bösartige) als auch benigne (gutartige) Tumoren der Hoden (Orchis) beim Kater.

Abhängig von der Pathogenese unterscheidet man beim Kater zwischen folgenden zwei Gruppen:

• primäre Hodentumoren
• sekundäre Hodentumoren

Zu den primären Hodentumoren zählen:

• Sertolizelltumoren
• Leydigzelltumoren
• Karzinome
• Malignes Lymphom

Zu den sekundären Hodentumoren zählen:

• Lymphome
• Karzinommetasten

Primäre Hodentumoren kommen beim Kater äußerst selten vor, da die Mehrzahl der Katzen vorzeitig kastriert (orchiektomiert) wird.

Während primäre Tumoren direkt aus den unterschiedlichen Zellen im Hoden hervorgehen, stellen sekundäre Tumoren meist Metastasen im Rahmen einer anderen Tumorerkrankung dar, z.B. die metastatische Absiedlung von Tumorzellen eines malignen Lymphoms.

Die Klinik hängt von der Größe und der endokrinologischen Aktivität des Tumorgewebes ab. Die Tumoren können dabei u.a. Androgene und Östrogene sezernieren und so sekundär zu Komplikationen führen (z.B. endogener Hyperöstrogenismus bei Sertolizelltumoren).

Die Diagnostik beinhaltet eine umfangreiche klinischen Untersuchung inkl. Palpation der Hoden. Anschließend ist eine Ultraschalluntersuchung mit Beurteilung der Echogenität des Hodengewebes durchzuführen.

Bei primären Hodentumoren ist die Kastration die Therapie der Wahl. Bei sekundären Tumoren ist umgehend eine umfangreiche Diagnostik und anschließende Behandlung der Primärerkrankung durchzuführen.

• Günzel-Apel A, Bostedt H (Hrsg.). 2016. Reproduktionsmedizin und Neonatologie von Hund und Katze. Mit 250 Abbildungen und 150 Tabellen. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 978-3-7945-2249-1