Herzfehlerzelle
Englisch: heart failure cell
Definition
Als Herzfehlerzellen bezeichnet man Alveolarmakrophagen der Lunge, die aus den Kapillaren ausgetretene Erythrozyten aufgenommen und abgebaut (phagozytiert) haben. Sie werden im weiteren Verlauf abgeschilfert und können dann im Sputum oder in der bronchoalveolären Lavage (BAL) nachgewiesen werden.
Herzfehlerzellen gehören zu den Siderophagen.
Pathophysiologie
Die häufigste Ursache für das Auftreten von Herzfehlerzellen sind intraalveoläre Blutungen infolge einer pulmonalen Stauung, z.B. bei Linksherzinsuffizienz oder Herzvitien. Weitere Ursachen können Lungeninfarkte, toxische Kapillarschädigungen, Vaskulitiden oder Blutaspiration sein.
Das in den Erythrozyten enthaltene Hämoglobin wird von den Makrophagen zu Hämosiderin abgebaut und gespeichert. Das Hämosiderin wird allerdings erst nach 3-5 Tagen nachweisbar. Der Nachweis von Erythrozyten im Zytoplasma der Makrophagen weist auf eine frische Blutung hin. Wenn mehr als 20% Herzfehlerzellen in der bronchoalveolären Lavage auftauchen, wird dies als sicherer Hinweis auf eine ältere Blutung gewertet.
Pathohistologie
Der pathohistologische Nachweis erfolgt durch eine Berliner-Blau-Reaktion, mit der das in den Makrophagen enthaltene Hämosiderin auf Grund seines Gehalts an dreiwertigem Eisen blau angefärbt wird. Die Zellkerne stellen sich rot dar.