Hassall-Körperchen
nach dem englischen Arzt Arthur Hill Hassall (1817-1894)
Synonyme: Corpuscula thymica, Corpuscula thymi
Englisch: Hassall's corpuscles, thymic corpuscles
Definition
Bei den Hassall-Körperchen handelt es sich um rundliche Zellaggregate im Gewebe des normalen Thymus, die aus Thymusepithelzellen bestehen.
Histologie
Hassall-Körperchen finden sich in der HE-Färbung als rundliche, eosinophile Zellgruppen überwiegend im Thymusmark. Sie setzen sich aus zwiebelschalenartig angeordneten Thymusepithelzellen zusammen, die zum Zentrum des Hassall-Körperchens hin zystisch degenerieren und sich dort als Zelldetritus ansammeln. Vereinzelt können Mikroverkalkungen vorkommen.
Die Anzahl der Hassall-Körperchen steigt bis zur Pubertät an. Mit der anschließenden Thymusinvolution nimmt die ihre Anzahl dann wieder ab. Die verbliebenen Hassall-Körperchen sind jedoch in der Regel deutlich größer als beim Kind. Im retrosternalen Fettkörper sind sie nicht mehr nachweisbar.
Physiologie
Die Funktion der Hassall-Körperchen ist bislang (2024) nicht geklärt. Ihre Zellen sind ektodermaler Herkunft und durchlaufen eine ähnliche Differenzierung wie Epidermiszellen. Hassall-Körperchen produzieren eine große Menge des Zytokins TSLP. Daher spielen sie möglicherweise eine Rolle bei der Reifung von regulatorischen T-Lymphozyten.
Podcast
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Fabien Maurin / Unsplash
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