nach dem englischen Arzt Arthur Hill Hassall (1817-1894)
Synonyme: Corpuscula thymica, Corpuscula thymi
Englisch: Hassall's corpuscles, thymic corpuscles
Bei den Hassall-Körperchen handelt es sich um rundliche Zellaggregate im Gewebe des normalen Thymus, die aus Thymusepithelzellen bestehen.
Hassall-Körperchen finden sich in der HE-Färbung als rundliche, eosinophile Zellgruppen überwiegend im Thymusmark. Sie setzen sich aus zwiebelschalenartig angeordneten Retikulumzellen zusammen, die zum Zentrum des Hassall-Körperchens hin zystisch degenerieren und sich dort als Zelldetritus ansammeln. Vereinzelt können Mikroverkalkungen vorkommen.
Die Anzahl der Hassall-Körperchen steigt bis zur Pubertät an, danach verschwinden sie im Rahmen der Thymusinvolution. Im retrosternalen Fettkörper sind sie nicht mehr nachweisbar.
Die Funktion der Hassall-Körperchen ist bislang (2020) nicht geklärt. Ihre Zellen sind ektodermaler Herkunft und durchlaufen eine ähnliche Differenzierung wie Epidermiszellen. Hassall-Körperchen produzieren eine große Menge des Zytokins TSLP. Daher spielen sie möglicherweise eine Rolle bei der Reifung von regulatorischen T-Lymphozyten.
Tags: Eponym, Retikulumzelle, Thymus
Fachgebiete: Histologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. August 2020 um 11:24 Uhr bearbeitet.
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