Haemonchus
Englisch: haemonchus
Definition
Als Haemonchus bezeichnet man eine Gattung innerhalb der Familie Trichostrongylidae.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Familie: Trichostrongylidae
- Gattung: Haemonchus
- Familie: Trichostrongylidae
- Überfamilie: Trichostrongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Der wichtigste Vertreter dieser Gattung ist Haemonchus contortus, der als Endoparasit bevorzugt Wiederkäuer befällt - insbesondere Schafe und Ziegen. Haemonchus contortus ist zwischen 20 bis 30 mm (Weibchen) bzw. 18 bis 21 mm (Männchen) lang und mit einem Endhaken ausgestattet. Weitere Haemonchus-Arten sind:
Entwicklung
Die Entwicklung von Haemonchus-Arten folgt dem Strongylidentypus und besteht aus einer externen und einer internen Phase. Die externe Phase beginnt mit der Ausscheidung der Eier mit dem Kot des Wirtes. Es kommt zur Weiterentwicklung, sodass frei lebende, infektiöse Drittlarven (L3) entstehen. Diese müssen durch geeignete Wirte während des Grasens oral aufgenommen werden, um die interne Entwicklungsphase zu starten.
Die Larven werden durch bestimmte Signale im Labmagen zur Ausscheidung von Enzymen angeregt. Durch vermehrte Bewegungen und unter Einwirkung der Enzyme können die Larven aus ihrer Hülle (Scheide) schlüpfen, um sich an ihrem Zielorgan (Labmagen) anzusiedeln. Dort dringen die entscheideten Drittlarven in die Drüsen ein, um sich zur Viertlarve (L4) zu häuten. Die Larven wandern in die Mukusschicht der Mukosaoberfläche aus und erlangen dann die Geschlechtsreife.
Folgendes Schema zeigt die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Entwicklungsstadien bei Haemonchus contortus:
Wirt | Tage p.i. | Entwicklung | Stadium der Hypobiose |
---|---|---|---|
Schaf | 1-8 | L3 → Labmagen, Krypten, Drüsenlumina | L4 |
Häutung → L4, Rückkehr auf Mukosaoberfläche | |||
9-11 | Häutung → L5, weitere Entwicklung | ||
18 | Präpatenz |
Klinik
Haemonchus contortus ist der Erreger der Haemonchose, die durch pathophysiologische Veränderungen im Labmagen sowie eine normozytäre, hypochrome Anämie, eine Leukopenie und eine Hypalbuminämie gekennzeichnet ist.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.