Anti-HCV
Synonyme: HCV-Antikörper, HCV-AK
Definition
Anti-HCV sind Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV). Der entsprechende Screening-Test zum Nachweis der Antikörper wird in der Labormedizin als Anti-HCV-Test bezeichnet. Es handelt sich um einen Immunoassay, der Antikörper gegen verschiedene Determinanten des Hepatitis-C-Virus nachweist.
Interpretation
Der Anti-HCV-Test wird in der Regel mit Ablauf der Inkubationszeit nach etwa 1 bis 5 Monaten positiv. HCV-Antikörper bleiben langfristig nachweisbar. Da die HCV-Infektion spontan ausheilen kann, ist der Nachweis von Anti-HCV nicht ausreichend, um eine akute oder chronische Erkrankung zu diagnostizieren. Bei einem erstmalig positiven Befund und – je nach Fragestellung – auch bei Verlaufskontrollen ist zusätzlich die Bestimmung von HCV-RNA erforderlich.
Als Suchteste sind Anti-HCV-Teste so eingestellt, das sie eine möglichst hohe Sensitivität erreichen, d.h. im Umkehrschluß, die Spezifität ist nicht optimal. Falsch positive Ergebnisse sind nicht selten. Ein positiver Anti-HCV-Test wird daher durch einen HCV-Immunoblot überprüft, in dem die einzelnen Antikörperspezifitäten aufgeschlüsselt werden. Erst danach kann beurteilt werden, ob ein Patient tatsächlich serologisch Anti-HCV-positiv ist.
Bei klinischem Verdacht auf Hepatitis C wird bei positivem Anti-HCV-Test häufig direkt die genetische Untersuchung auf HCV angeschlossen, da von der Viruslast und dem HCV-Genotyp die weitere Therapie abhängig ist.
Anti-HCV ist ein Basisparameter der Hepatitis-Serologie und gehört zum infektionsserologischen Screening bei Blutspendern.