Hämorrhoidektomie
Definition
Als Hämorrhoidektomie bezeichnet man die chirurgische Entfernung pathologisch vergrößerter Hämorrhoiden. Nach Möglichkeit werden in der Regel minimal-invasive Behandlungsmethoden bevorzugt.
Methoden
Es gibt zahlreiche Methoden, die jeweils nach ihrem Erfinder benannt sind. Bei klassischen Operationsverfahren ist die Rezidivquote in der Regel sehr gering.
Milligan-Morgan (offene Hämorrhoidektomie)
Bei dieser Methode werden drei zunächst hämorrhoidale Knoten mit einer Klemme durch den Anus nach außen gezogen. Nach der Abtrennung des Hämorrhoidengewebe vom Sphinkter wird der Knoten mit einem Skalpell abgetragen. Die Operationswunde wird anschließend nicht vernäht (daher auch der Begriff offene Hämorrhoidektomie, die Wunde wird offen belassen).
Ferguson (geschlossene Hämorrhoidektomie)
Diese Methode gilt als Erweiterung der Milligan-Morgan Methode. Im Gegensatz zu dieser wird die Wunde jedoch nach dem Abtragen des Knotens mit einer fortlaufenden Längsnaht bis zum Anoderm geschlossen.
Parks (submuköse Hämorrhoidektomie)
Am Knoten werden zunächst mit einem Y-förmigen Schnitt das darunterliegende Hämorrhoidalpolster freigelegt und die Versorgungsgefäße unterbunden. Nach Entfernung des Polstergewebes werden die Wundränder T-förmig vernäht.
Fansler-Arnold (rekonstruktive Hämorrhoidektomie)
Die nach außen verlagerte Analhaut wird bei dieser Methode von innen abgelöst und die darunterliegende Hämorrhoide abgetragen. Im Anschluss wird das Hautläppchen wieder mit dem inneren des Afters vernäht.
Whitehead (supraanodermale Hämorrhoidektomie)
Bei der Whitehead Methode wird das Hämorrhoidalpolster kreisförmig ausgeschnitten. Die Analhaut des Anoderm wird dabei meist vollkommen zerstört.
Risiken und Komplikationen
- (Nach-)Blutungen
- Infektionen, Abszesse
- Fisteln
- Stenosen, Verengung des Afters
- Stuhlinkontinenz durch iatrogene Läsion der Sphinktermuskulatur
siehe auch: Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo, Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur