Gordon-Test
Synonym: 131-J-PVP-Test
Englisch: Gordon's test
Definition
Der Gordon-Test ist ein 1959 entwickeltes und heute weitgehend obsoletes Diagnoseverfahren zum Nachweis eines intestinalen Eiweißverlustes mittels radioaktiv markiertem Polyvinylpyrrolidon als Markersubstanz. Er wurde bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, etwa exsudativen Gastroenteropathien, angewendet.
Durchführung
Dem Patienten wird das radioaktive 131Iod-Polyvinylpyrrolidon i.v. verabreicht. Dessen Konzentration kann anschließend im Stuhl gemessen und so indirekt auf das Ausmaß eines intestinalen Eiweißverlusts geschlossen werden.
Weiterentwicklung
Der klassische Gordon-Test findet heute kaum noch klinische Anwendung. Seit seiner Entwicklung Ende der 1950er Jahre wurde er unter der Verwendung anderer Substanzen modifiziert. Unter anderem angewendete Makromoleküle sind 131Iod markierte Serumproteine, 67Cu-Caeruloplasmin und 69Fe-Dextran.
Zur Erfassung exsudativer Gastroenteropathien im klinischen Alltag bewährt haben sich heute (2018) lediglich Tests unter Verwendung des radioaktiv markierten 51Cr-Albumins bzw. die Szintigraphie mittels 99mCr-Albumin sowie der α1-Antitrypsin-Clearance-Test als nicht-radioaktive Methode.
Quellen
- Stein J, Wehrmann T, et al.: Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie: Medizinische Standards. 2. Aufage, 2006, Springer Verlag
- Schumpelick V: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. 3. Auflage, 2011, Springer Verlag
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