Fascia renalis

Die Bezeichnungen "Fascia renalis" und "Gerota-Faszie" werden in der Literatur überwiegend synonym verwendet. Streng genommen handelt es sich bei der Gerota-Faszie aber nur um das vordere (ventrale) Blatt der Nierenfaszie. Das hintere (dorsale) Blatt wird nach dessen Erstbeschreiber als "Zuckerkandl-Faszie" abgegrenzt.^[1]

Die Fascia renalis umschließt mit einem vorderen und einem hinteren Blatt das Baufett (Capsula adiposa renis), das Niere und Nebenniere kapselartig umschließt. Durch kraniale und laterale Vereinigung beider Blätter bildet sie einen Fasziensack, der medial und kaudal nicht verschlossen ist.

Begrenzungen

Das ventrale Faszienblatt (Fascia praerenalis) grenzt an das Peritoneum parietale. Das dorsale Blatt (Fascia retrorenalis) inseriert medial an der Wirbelsäule.

Vereinigungen beider Blätter zum Fasziensack bestehen lateral und kranial:

• Lateral geht die Fascia renalis in die Fascia lateroconalis der Bauchwand über.
• Kranial besteht eine Beziehung zur Zwerchfellfaszie.

Medial und kaudal öffnet sich der Fasziensack in den Retroperitonealraum. Die Öffnungen ermöglichen

• medial: die Gefäßanbindung der Niere an die retroperitoneal verlaufenden Gefäße
  • Vena cava inferior über Vena renalis
  • Aorta abdominalis über Arteria renalis
• kaudal: den Durchtritt des Ureters

Topographie

Dorsal der Fascia retrorenalis verläuft medial der Musculus psoas major neben der Lendenwirbelsäule. Ventral der Fascia praerenalis verlaufen im Peritonealraum Colon ascendens und Colon descendens.

Hinter der Fascia renalis liegt ein retrorenaler Fettkörper, die Massa adiposa pararenalis. Zusätzlich kreuzen im unteren Drittel der Fascia renalis die proximalen Nerven des Plexus lumbalis und der Nervus subcostalis von dorsomedial nach laterokaudal.

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