Genomische Bibliothek
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Synonym: Genbibliothek
Englisch: Genomic library
Definition
Prinzip
Eine fertige genomische Bibliothek besteht aus dem kompletten Genom (z.B. einer Zellart oder eines Patienten), das in tausende überlappende Fragmente zerschnitten wurde. Diese werden in ein Plasmid (z.B. BAC oder YAC) integriert. Dies muss so geschehen, dass jedes Fragment mindestens einmal in ein Plasmid kloniert wurde. Die Bibliothek kann dann auf bestimmte Gene gescreent werden.
Erstellung
- Die DNA wird mittels Restriktionsenzymen zerschnitten.
- Diese Fragmente werden mit geschnittenen Plasmiden kombiniert.
- Das rekombinante Plasmid wird durch Ligasen verschlossen.
- Diese Plasmide werden in ein Bakterium (z.B. Escherichia coli) transformiert.
Screening
- Die Bakterien werden auf Agar-Platten ausgestrichen.
- Die Bakterien wachsen bis sie sichtbare Kolonien bilden.
- Diese Kolonien werden auf eine Membran übertragen.
- Um die DNA freizulegen, werden die Zellen lysiert und die DNA denaturiert.
- Gelabelte Gensonden werden nun auf die DNA gegeben. Falls das Gen von Interesse vorhanden ist, bindet die Gensonde und kann detektiert werden.
- Die identifizierte Kolonie wird nun zur Vermehrung in Nährmedium gegeben.
cDNA-Bibliothek
Genomische Bibliotheken enthalten das komplette Genom, inklusive aller nichtkodierenden Bereiche. Alternativ kann dazu eine cDNA-Bibliothek erstellt werden, die nur die zu translatierenden Sequenzen enthält. Dies eignet sich besonders, um die Genexpression zu untersuchen.
Quellen
- Anthony J.F. Griffiths: Introduction to Genetic Analysis. W.H. Freeman and Company, 2005, Seite 350-351.
- Klug, W. S. Concepts of genetics. 10th edn. Pearson Education, 2012, Seite 552-555
Fachgebiete:
Genetik, Gentechnik
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