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Furunkoloide Myiasis

Synonym: Beulen­myiasis

1. Definition

Die furunkoloide Myiasis ist eine Form der Dermatomyiasis, bei der Fliegenlarven in die Kutis und Subkutis penetrieren und schmerzhafte, eitrig einschmelzende Knoten der Haut verursachen.

2. Erreger

Es existieren verschiedene Fliegenarten, die eine furunkoloide Myiasis auslösen können:

3. Pathogenese

Die meisten Fliegen legen ihre Eier nicht direkt auf die Haut der Menschen ab, sondern befestigen sie beispielsweise auf Textilien oder blutsaugenden Insekten (z.B. Moskitos). Bei Kontakt mit der menschlichen Haut lösen sich die Eier schließlich ab und haften an Haaren oder Haut. Anschließend schlüpfen die Larven und penetrieren die Haut. Dort entwickeln sie sich über mehrere Larvenstadien zu reifen Larven. Wird die Myasisis nicht behandelt, treten die ausgereiften Larven aus der Haut aus und fallen auf den Boden. Dort setzen sie dann ihren weiteren Lebenszyklus fort.

4. Klinik

Die Larven verursachen eine chronische abszedierende Entzündung. Die Erkrankung ist durch eine oder mehrere furunkoloide Knoten gekennzeichnet, die sich in der Regel langsam vergrößern und schmerzhaft sind. Die Knoten zeigen in der Regel eine zentrale, kraterförmige Ulzeration. Dabei handelt es sich um die Atemöffnung der Larven. In manchen Fällen tritt aus der Öffnung eine klare, gelbliche Flüssigkeit. Zudem kann ein kleiner Teil des Larvenendes sichtbar sein. Weitere typische Symptome sind ein Juckreiz und das Gefühl einer Bewegung auf der Haut. Darüber hinaus kann eine Schwellung der Lymphknoten auftreten. Manche Patienten berichten zudem über Muskelschmerzen.

Larven der Dermatobia hominis bleiben in der Regel oberflächlich in der Haut. Bei immunsupprimierten Patienten können sie auch in tiefere Regionen der Subkutis vordringen und ausgedehnte Abszesse sowie eine Sepsis auslösen.

5. Therapie

Die Behandlung der furunkoloiden Myiasis besteht in der Inzision und Entfernung der Larve. Dabei müssen vorhandene Eier ebenfalls entfernt werden. Eine weitere Behandlungsoption ist der Verschluss der Atemöffnung mit Vaseline. Aufgrund des Sauerstoffmangels treten die Larven dann innerhalb von 48 Stunden in der Regel spontan aus.

6. Quellen

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23.08.2022, 16:04
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