Ethmoidektomie

Englisch: ethmoidectomy

Definition

Die Ethmoidektomie ist ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung der Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) bei Erkrankungen der Nasennebenhöhlen. Sie wird meist endoskopisch durchgeführt und dient der Verbesserung der Nasenatmung sowie der Behandlung chronischer oder rezidivierender Sinusitiden.

Einteilung

Je nach Umfang unterscheidet man:

Partielle Ethmoidektomie: Entfernung einzelner Siebbeinzellen
Komplette Ethmoidektomie: Entfernung sämtlicher Siebbeinzellen bis zur Lamina papyracea

Zum Teil ist auch die gleichzeitige Entfernung anderer Nasennebenhöhlen erforderlich. Beispiel für solche Kombinationseingriffe sind:

Spheno-Ethmoidektomie: Entfernung von Siebbeinzellen und Sinus sphenoidalis
Fronto-Spheno-Ethmoidektomie: Entfernung von Siebbeinzellen, Sinus sphenoidalis und Sinus frontalis

Indikationen

Chronische Rhinosinusitis (mit oder ohne Polyposis nasi)
Mukozelen oder Pyozelen der Siebbeinzellen
Tumoren oder andere Raumforderungen
Vorbereitung für weiterführende nasenchirurgische Eingriffe

Durchführung

Die Ethmoidektomie kann auf zwei Arten erfolgen:

Funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation (FESS)
externe (offene) Ethmoidektomie (selten angewendet, v.a. bei Tumoren oder komplexen anatomischen Verhältnissen)

Komplikationen

Blutungen (Epistaxis)
Infektionen (z.B. orbitale oder intrakranielle Abszesse)
Verletzungen benachbarter Strukturen (z.B. Orbita oder Nervus opticus)
Postoperative Synechien
Anosmie oder Hyposmie

Nachsorge

Postoperativ sind regelmäßige endoskopische Kontrollen sowie eine intensive Nasenpflege mit Spülungen und kortikoidhaltigen Nasensprays notwendig, um Synechien und Rezidive zu vermeiden.

Quellen

Pilzweger - Dissertation: Komplikationen bei Nasennebenhöhlenoperationen, Ludwig-Maximilians-Universität zu München, 2008
Reiss, Facharztwissen HNO-Heilkunde: Differenzierte Diagnostik und Therapie, Springer, 2009