Stirnhöhle
Synonym: Sinus frontalis
Englisch: frontal sinus
Definition
Die Stirnhöhlen sind paarig angelegte, mit Schleimhaut (Flimmerepithel) ausgekleidete Hohlräume im Os frontale. Sie zählen zu den Nasennebenhöhlen.
Entwicklung
Im Gegensatz zum Sinus maxillaris und Sinus ethmoidalis fehlen die Stirnhöhlen bei der Geburt. Sie entwickeln dann langsam bis zum 7. und 8. Lebensjahr eine nennenswerte Ausdehnung. Ihre volle Größe erreichen sie erst nach Abschluss der Pubertät.
Anatomie
Die beiden Stirnhöhlen sind luftgefüllt und werden deshalb auch als Pneumatisationsräume bezeichnet. Sie werden durch das dünne Septum interfrontale voneinander getrennt und münden über den Recessus frontalis im Hiatus semilunaris in den mittleren Nasengang (Meatus nasi medius). Oft besteht eine zusätzliche Verbindung zu den Siebbeinzellen.
Form, Ausdehnung und Volumen der Stirnhöhle unterliegen großen interindividuellen Schwankungen. Beim Menschen kann die Grundform bohnen-, blatt- oder pyramidenförmig sein. Das Volumen schwankt zwischen 0,1 und 8 ml, liegt aber meist bei 6-7 ml. Eine Aplasie mit völligem Fehlen der Pneumatisationsräume kommt in etwa 5% der Fälle vor.
Die Stirnhöhlen sind mit respiratorischem Flimmerepithel ausgekleidet. Diese Schleimhaut wird sensibel vom Nervus supraorbitalis versorgt. Er trägt auch postganglionäre parasympathische Fasern, welche die Sekretion steuern. Die arterielle Blutversorgung stammt aus der Arteria supraorbitalis und der Arteria ethmoidalis anterior.
Funktion
Wie alle Nasennebenhöhlen dient der Sinus frontalis der Erwärmung der Atemluft, als Resonanzraum für Nasallaute und als Pneumatisationsraum zur Gewichtsentlastung.
Klinik
Die häufigste Erkrankung ist die Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis). In seltenen Fällen führt sie zu einer Stirnbeinosteomyelitis. Bei Unfällen kann es durch eine frontale Gewalteinwirkung zu einer frontobasalen Fraktur mit Impression der Stirnhöhle kommen.
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- Bildquelle Podcast: © Diana Polekhina / Unsplash
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