Erythritol
Synonym: Erythrit
Englisch: erythritol
Definition
Erythritol ist ein Süßstoff, der ca. 60 bis 70 % der Süßungskraft von Zucker (Saccharose) aufweist. Es wird als Zuckerersatzstoff in Lebensmitteln und zur Geschmackskorrektur oraler Arzneimittel eingesetzt. Außerdem kann Erythritol pharmazeutisch als Füllstoff für Tabletten und Inhalationspulver verwendet werden.
Chemie
Erythritol ist Butan-1,2,3,4-tetrol. Es hat keine zuckerähnliche, zyklische Struktur, sondern ist ein linearer Polyalkohol. Erythritol liegt als weißes, süß schmeckendes Pulver vor und besitzt eine kristalline Struktur. Die molare Masse beträgt 122,12 g/mol. Erythritol ist in Wasser löslich, aber in Ölen und organischen Lösemitteln unlöslich. Der Schmelzpunkt liegt bei 122 °C. Die Dichte beträgt 1,45 g/cm3.
Anwendung
Erythritol wird wegen seines süßen Geschmacks als Zuckeraustauschstoff in Lebensmitteln verwendet. Außerdem wird der Geschmack von oralen Arzneimitteln verbessert (z.B. Lutschtabletten, Sirup), was die Compliance erhöht.
Ein anderes Anwendungsgebiet ist der Einsatz als Füllstoff für Tabletten oder als Trägermaterial in Pulverinhalatoren.
Toxizität
Erythritol ist nicht toxisch und nicht allergen. Außerdem ist es nicht kariogen. Der übermäßige Verzehr kann schwach abführend wirken.
In Labortests konnte eine Steigerung der Thrombozytenaggregation durch Erythritol festgestellt werden, die bei Mäusen die Bildung vom Blutgerinnseln fördert. In einer klinischen Studie ließ sich nachweisen, dass durch eine erhöhte Erythritolkonzentration im Blut das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) gesteigert wird.[1] Da Erythritol vom Körper selbst hergestellt wird, ist der Kausalzusammenhang mit einem Erythritol-Konsum jedoch nicht belegt.
Quellen
- ↑ Witkowski M et al. The artificial sweetener erythritol and cardiovascular event risk. Nat Med. 2023 Feb 27
Literatur
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn