Epiglottishypoplasie (Pferd)
Definition
Als Epiglottishypoplasie bezeichnet man eine Erkrankung des oberen Respirationstrakts beim Pferd.
Ätiopathogenese
Bei der Epiglottishypoplasie kann die verkürzte oder erschlaffte Epiglottis aufgrund der Anatomie nicht die nötige Haltefunktion für das Gaumensegel erfüllen. Aufgrund der unphysiologischen Position der Epiglottis wird die Entstehung einer Dorsalverlagerung des Gaumensegels begünstigt.
Da eine hypoplastische Epiglottis prädisponierend für die Entwicklung eines Epiglottis-Entrapments ist, treten beide Erkrankungen oft vergesellschaftet auf.
Symptome
Symptome treten auf im Rahmen einer Dorsalverlagerung des Gaumensegels bzw. eines Epiglottis-Entrapments. Typische Zeichen sind ein schlotterndes Atemgeräusch, eine Leistungsbeeinträchtigung und eine Dysphagie.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt über eine transnasale endoskopische Untersuchung, die im Zweifelsfall im Form einer Belastungsendoskopie durchgeführt werden sollte.
Zusätzlich können seitliche Röntgenaufnahmen mit Längenmessungen der Epiglottis die Diagnose unterstützen.
Therapie
Bei der Epiglottishypoplasie ist keine spezifische Therapie bekannt. Bei Rennpferden kann versucht werden, eine Stabilisierung des Kehldeckels durch eine Injektion von Implantatmaterial zu erreichen. Alternativ kann auch eine Behandlung der Sekundärerkrankung (Dorsalverlagerung des Gaumensegels, Epiglottis-Entrapment) erwogen werden. Hier ist jedoch mit Rezidiven zu rechnen.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
- Rush B, Mair T. 2004. Equine Respiratory Diseases. Blackwell Science.