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Epicondylitis humeri medialis

Synonyme: Epicondylitis humeri ulnaris, Epicondylaris humeri ulnaris, "Golferarm", "Golferellenbogen"
Englisch: medial epicondylitis

1. Definition

Die Epicondylitis humeri medialis bezeichnet eine Insertionstendopathie der am Epicondylus medialis humeri entspringenden Unterarmflexoren.

2. Epidemiologie

Betroffen sind zumeist Frauen und Männer mittleren Alters (35-50 Jahre).

3. Ätiolopathogenese

Der Entstehungsmechanismus der Epicondylitis humeri medialis beruht auf einer mechanischen Überbeanspruchung mit einhergehenden Mikroläsionen, in seltenen Fällen auch traumatisch bedingter Makroläsion oder Ruptur der Sehnenansätze der Unterarmflexoren, die ein lokales Entzündungsgeschehen induzieren.

Durch die hohe Beanspruchung der Flexorenmuskulatur im Golfsport hat sich die synonyme Bezeichnung des Golferellenbogens bzw. Golferarms etabliert. Betroffen sind jedoch meist Handwerker.

4. Klinik

Leitsymptom der Epicondylitis humeri medialis äußert sind Schmerzen des medialen Ellbogens bei Beugung des Handgelenks, Faustschluss und Heben. Zudem besteht eine Druckdolenz des Epicondylus medialis bei ggf. geringgradiger Schwellung des betroffenen Areals.

4.1. Komplikationen

Durch Kompression im Bereich des Sulcus ulnaris kann es zu Sensibilitätsstörungen des sensiblen Versorgungsgebietes des Nervus ulnaris kommen (Ulnariskompressionssyndrom).

5. Diagnostik

Die Diagnostik beruht auf der Anamnese (insb. Berufsanamnese), des Sichtbefundes und der Funktionsprüfung nebst Palpation (Schwellung, Druckdolenz?) des betroffenen Armes.

6. Funktionsprüfung

Charakteristische Schmerzen sind durch Faustschlussübungen auslösbar.

7. Apparative Diagnostik

Zur Bildgebung werden verschiedene Verfahren zum differentialdiagnostischen Ausschluss anderer Erkrankungen (s.u.) herangezogen, z.B.:

  • Sonographie: Im sonographischen Befund zeigt sich eine Schwellung der betroffenen Ansatzstelle.
  • Röntgen: Im Akutstadium der Erkrankung ist der röntgenologische Befund unauffällig
  • MRT: MRT-diagnostisch findet sich eine Signalanhebung im Bereich der Läsion

8. Differentialdiagnostik

Differentialdiagnostisch sollten mittels bildgebender Verfahren verschiedene Erkrankungen ähnlicher Symptomatik ausgeschlossen werden:

Anhand der Schmerzlokalisation ist zudem eine Epicondylitis humeri lateralis auszuschließen.

9. Therapie

9.1. Konservative Therapie

Sofern möglich, ist die Verhinderung weiterer Belastungsreize die wichtigste Basismaßnahme. Physiotherapeutisch kann oft durch Dehnungs- und Kräftigungsübungen eine Schmerzlinderung errreicht werden. Ausgepägtere Beschwerden werden in der Regel durch Ruhigstellung des Armes mittels Gipsschiene und Salbenverband (Cortisonpräparate, Voltaren) therapiert.

Bei Versagen dieser Maßnahmen besteht die Möglichkeit lokaler Injektionen von Glukokortikoiden und die Gabe nicht steroidaler Antiphlogistika (NSAR). Vor der operativen Therapie kann ferner eine transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE) versucht werden.

9.2. Operative Therapie

Bei Sehnenrupturen oder Chronifizierung besteht die Indikation einer operativen Intervention.

Mögliche operative Verfahren sind:

10. Physiotherapie

Zum Erlernen physiologischer Bewegungsabläufe und Korrektur von Fehlstellungen erweist sich insbesondere bei chronischen Krankheitsverläufen und Rezidiven eine Physiotherapie als sinnvoll.

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