Enzephaloduroarteriosynangiose
Englisch: encephaloduroarteriosynangiosis, EDAS
Definition
Die Enzephaloduroarteriosynangiose, kurz EDAS, ist ein chirurgisches Verfahren zur Revaskularisation einer zerebralen Hemisphäre. Es ist das am häufigsten verwendete Verfahren bei der kindlichen Moyamoya-Erkrankung.
Operationsprinzip
Zuerst wir ein geeignetes Gefäß, typischerweise der hintere Ast der Arteria temporalis superficialis, mithilfe eine Dopplersonde am Skalp ausfindig gemacht. Dabei sollte das Gefäß eine Länge von 5 bis 10 cm besitzen und mit 10 bis 14 mm Galea pro Seite umsäumt sein.
Nach der Präparation des Bypassgefäßes folgt die Eröffnung des Schädelknochens mit einer mindestens 20 cm großen Kraniotomie und anschließenden linearen Durotomie. Nun erfolgt die Transposition des Gefäßes, indem die galealen Enden mit den Durarändern vernäht werden. Durch angiogenetische Faktoren bildet sich im Laufe der Zeit ein Netzwerk aus Kollateralgefäßen, das die minderversorgten Hirnareale durchblutet. Auf die Replantation des Knochendeckels wird normalerweise verzichtet, um eine Kompression des Gefäßes zu vermeiden. Die EDAS kann uni- oder bilateral vorgenommen werden.
Diagnostik
Die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) ist das Mittel der Wahl zur prä- und postoperativen Diagnostik.
Vorteile
Die EDAS ist eine relativ sichere und technisch einfache chirurgische Methode beim kindlichen Moyamoya. Eine frühzeitige Operation bringt dabei die besten Chancen, neurologischen Defiziten vorzubeugen.
Alternativen
Bei Ausbleiben eines zufriedenstellenden EDAS-Ergebnisses können folgende Eingriffe durchgeführt werden:
- Obere zervikale Ganglionektomie mit perivaskulärer Sympathektomie der Arteria carotis interna (ICA)
- STA-MCA-Bypass
- Transplantation von Omentum majus auf den Cortex
- Enzephalomyosynangiose (EMS)
- Bohrlochtrepanation
Die Ganglionektomie und Sympathektomie der ICA zeigen lediglich kurzfristige Verbesserungen. Die STA-MCA-Anastomose ist bei Kindern aufgrund der kleinen Gefäßkaliber schwer durchführbar. Eine Transplantation von Omentum auf den Cortex ist technisch anspruchsvoll. Die EMS hat ein erhöhtes Risiko für epiletische Anfälle. Zudem ist das kosmetische Ergebnis aufgrund der großen Kraniotomie nicht sehr gut.
Literatur
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