Endplattenpotential
Definition
Unter dem Endplattenpotential, kurz EPP, versteht man ein sich elektrotonisch ausbreitendes Potential an der postsynaptischen Membran der motorischen Endplatte. Es bildet einen Teil der elektromechanischen Kopplung.
Physiologie
Das EPP entsteht nach der Bindung einer Vielzahl von Acetylcholin-Molekülen an ihre spezifischen ionotropen nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (nAChR) der postsynaptischen Zellmembran. Als Folge kommt es zur Öffnung des Kationenkanals mit konsekutivem Einstrom von Natrium- und Ausstrom von Kaliumionen.
Die resultierende Depolarisation der postsynaptischen Membran stellt das Endplattenpotential dar. Es dauert ca. 5 bis 20 ms an und besitzt eine Amplitude von ungefähr 50 mV. Erreicht das EPP einen gewissen Schwellenwert, kommt es zur Öffnung von spannungsgesteuerten Natriumkanälen im Sarkolemm der Muskelzelle, wodurch ein Muskelaktionspotential ausgelöst wird. Dieses Potential hat mit 130 mV eine deutlich höhere Amplitude und hält bis zu 10 ms an.
In unregelmäßigen Abständen können in der Nähe der motorischen Endplatte Potentiale mit einer sehr geringen Amplitude von 0,05 bis 2 mV registriert werden, die sogenannten Miniaturendplattenpotentiale (MEPP). Sie entstehen durch spontane, zufällige Freisetzung des Inhalts eines einzelnen synaptischen Vesikels (mit ca. 5.000 bis 10.000 Acetylcholin-Moleküle).