Myokardbiopsie
Synonym: Herzmuskelbiopsie
Englisch: Myocardial biopsy
Definition
Als Myokardbiopsie bezeichnet man die Entnahme (Biopsie) von Herzmuskelgewebe zur Diagnostik von Erkrankungen des Herzmuskels.
Vorgehen
Eine Myokardbiopsie wird heute meistens mittels Linksherzkatheter durchgeführt. Hierzu wird nach Inzision der Haut und Punktion einer Arterie am Handgelenk (z.B. Arteria radialis) oder in der Leiste (Arteria femoralis) ein Katheter bis ins Herz vorgeschoben. Hier werden nun unter Röntgenkontrolle an den zu untersuchenden Arealen mit einer kleinen Zange winzige Proben aus dem Herzmuskel entnommen. Diese werden anschließend pathologisch (mittels Immunhistochemie) und/oder mikrobiologisch weiter untersucht.
Kurz nach der Gewebeentnahme wird eine sonographische Kontrolle des Herzens durchgeführt, um potentielle Komplikationen auszuschließen.
Indikationen
Eine Myokardbiopsie wird zum Ausschluss bzw. zur Diagnostik von Herzerkrankungen mit Beteiligung des Herzmuskels verwendet.[1] Hierzu zählen:
- Myokarditiden
- Kardiomyopathien
- Abstoßungsreaktionen nach Herztransplantation
- Speicherkrankheiten (z.B. Amyloidose)
Komplikationen
- Myokardischämie
- Arrhythmien
- Perforation des Herzmuskels
- Komplikationen an den Einstichstellen (Blutung, Nachblutung, Aneurysma)
um diese Funktion zu nutzen.