Eiweißmangelödem
Synonym: kolloidosmotisches Ödem
Englisch: protein deficiency edema
Definition
Ein Eiweißmangelödem ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem), die durch eine Hypoproteinämie aufgrund eines Eiweißmangels hervorgerufen wird.
Pathophysiologie
Die häufigste Form einer Hypoproteinämie ist die Hypoalbuminämie. Albumin ist das Protein mit der höchsten Konzentration im Blut und somit maßgeblich für den kolloidosmotischen Druck des Blutplasmas verantwortlich. Durch den Mangel an Albumin kommt es zum Absinken des kolloidosmotischen Drucks im Blut und die Flüssigkeit aus dem Interstitium wird nicht mehr rückresorbiert. Als Folge entstehen kolloidosmotische Ödeme.
Eiweißmangelödeme treten in der Regel generalisiert auf.
Ätiologie
Ursächlich für einen Eiweißmangel können eine zu geringe Zufuhr bzw. Resorption oder ein zu starker Verbrauch bzw. Verlust von Eiweißen sein. In entwickelten Ländern ohne Mangelernährung sind der erhöhte Eiweißverbrauch bei schweren Tumorerkrankungen und die erhöhte Eiweißausscheidung bei Proteinurie die häufigsten Gründe.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach den jeweiligen Ursachen des Eiweißmangels.
Literatur
- Blum et al., Klinische Pathophysiologie, 11. Ausgabe, Thieme Verlag, 2020
- Pschyrembel - Eiweißmangelödem, abgerufen am 03.01.2023
- Deutsche Gesellschaft für Lymphologie - Eiweißmangelödem, abgerufen am 03.01.2023