Englisch: electromotive drug administration
Als EMDA-Therapie wird eine spezielle Form der Medikamentenapplikation bei bestimmten Harnblasenerkrankung bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Instillationstherapie, die auf den Prinzipien der Iontophorese, Elektroosmose und Elektroporation beruht. Dabei soll die Permeabilität des Instillats in Harnblasenwand gesteigert werden.
Die EMDA-Therapie wurde 1996 zur Behandlung von Blasenkrebs entwickelt.[1] Dabei soll Mitomycin C bei nicht-muskelinvasivem Blasenkarzinom die Rezidivrate senken.[2][3]
Inzwischen wird die EMDA-Therapie vermehrt bei interstitieller Zystitis und Detrusorhyperaktivität eingesetzt. Als Wirkstoffe kommen dabei u.a. Lidocain, Oxybutynin, Verapamil, Dexamethason und Botulinumtoxin zum Einsatz.[4][5]
Bei der EMDA-Therapie wird das Medikament über einen speziellen transurethralen Blasenkatheter intravesikal appliziert. Der Katheter wird gleichzeitig als Elektrode genutzt und mit zwei auf dem Unterbauch angebrachten Hautelektroden verbunden. Durch das entstehende Stromfeld soll die Permeabilität des Instillats in die Harnblasenwand gesteigert werden. Der Wirkstoff verbleibt für ca. 30-40 Minuten in der Harnblase.
Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2020 um 14:34 Uhr bearbeitet.
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