Dufourmentel-Lappen
Synonyme: Rhomboid-Lappen nach Dufourmentel, Dufourmentel-Plastik
Definition
Der Dufourmentel-Lappen ist ein Schwenklappen und somit eine Form der Lappenplastik. Er dient der Deckung von Hautdefekten und stellt eine Modifikation des Limberg-Lappens dar.
Hintergrund
Der Dufourmentel-Lappen lässt sich sowohl als Nahlappen, Hautlappen als auch als zufallsversorgter Lappen kategorisieren.
Indikationen
Mittels Dufourmentel-Lappen können rautenförmige Hautdefekte am gesamten Körper relativ elegant verschlossen werden. Dabei können unregelmäßige Defekte auch nachträglich durch den Chirurgen in eine Rautenform gebracht werden.
Dieses Verfahren bietet sich neben der Dekubitustherapie auch bei kleinen Tumorentfernungen an - wie etwa Exzisionen von Basalzellkarzinomen im Stirnbereich.
Technik
- Debridement bzw. Exzision erfolgt in der Form eines rautenförmigen Areals.
- Je nachdem, wie sich der Verlauf der Hautspaltlinie äußert, kann von jedem Punkt der Raute eine Inzision in senkrechtem Verlauf (Limberg) oder im spitzen Winkel (Dufourmentel) gezogen werden. Dabei bestimmt die Defektgröße den Schlusspunkt der Inzision, da von ihm aus eine zum Defekt aufsteigende Inzision erfolgt. So bestimmt der Winkel dieser lappenbegrenzenden Inzision den Öffnungswinkels des Defekts. Die an der Längsseite des rautenförmigen Defektes geschaffene Inzision hat zum Wundrand einen Lappenwinkel von 155°. Dieser Winkel beträgt beim Limberg-Lappen 120°.
- Im Anschluss erfolgt die Mobilisation eines Haut-Unterhaut-Lappens und die komplette Transposition des Lappens in den Defektbereich.
- Mittels Zug des rautenförmigen Lappens in den Defekt wird, ähnlich der Verschiebung eines Parallelogramms, ein Direktverschluss des Entnahmegebietes erreicht.
Komplikationen
Neben mangelnder Lappendurchblutung besteht die Gefahr, dass die Lage der endgültigen Narbe senkrecht zu den Spaltlinien verläuft, was auf eine falsche Operationsplanung hinweist. Hinzu kommen Komplikationen, die jede Lappenplastik mit sich ziehen kann. Dazu zählen etwa Hämatome, Gefäßthrombosen oder Infektionen.
Literatur
- Schumpelick V, Bleese N, Mommsen U. Kurzlehrbuch Chirurgie. 7., korrigierte Auflage. Georg Thieme Verlag, 2006
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