Synonyme: 2,6-Dichlor-alpha-(4-chlorophenyl)-4-(4,5-dihydro-3,5-dioxo-1,2,4-triazin-2(3H)-yl)benzacetonitril, Diclazurilum
Handelsnamen: Clinacox®, Vecoxan®
Englisch: diclazuril
Diclazuril ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Triazin-Derivate, der in der Veterinärmedizin als Antikokzidium verwendet wird.
Diclazuril hat die Summenformel C17H9Cl3N4O2 und ein Molekulargewicht von 407,6 g/mol. Bei Raumtemperatur liegt es als gelblich bis hellbeiges, schwer wasserlösliches Pulver vor.
Diclazuril besitzt neben einer guten Wirksamkeit gegen Kokzidien ein breitgefächertes Wirkungsspektrum (Breitspektrum-Antikokzidium). Diclazuril ist gegen verschiedene Eimerienspezies bei Hühnern, Truthähnen, Kaninchen, Schafen, Rindern und Pferden wirksam.
Der genaue Wirkmechanismus von Diclazuril ist derzeit (2019) noch unbekannt. Man geht davon aus, dass triazinstrukturhaltige Antiprotozoika die Fähigkeit besitzen, an das plastidähnliche Organell (Apicoplast) von apikomplexen Protozoen zu binden. Auf diesem Bindungsmechanismus beruht vermutlich die selektiv toxische Wirkung des Antikokzidiums.
Der Wirkstoff mitsamt seinen Metaboliten wird nach der Applikation rasch wieder ausgeschieden. Das im Organismus verbleibende Diculazuril wird in der intestinalen Mukosa gebunden und langsam über den Kot eliminiert, sodass die Wirkungsdauer lange aufrecht erhalten bleibt.
Tier | Parasiten |
---|---|
Pferd | Sarcocystis neurona |
Kleine Wiederkäuer | Kokzidiose |
Kaninchen | Eimeria intestinalis, Eimeria magna, Eimeria perforans, Eimeria flavescens |
Masthühner | Eimeria tenella, Eimeria acervulina, Eimeria mitis, Eimeria brunetti, Eimeria necatrix, Eimeria maxima |
Diclazuril sollte mit dem Futter vermischt verabreicht werden.
Tier | Anwendung | Dosis |
---|---|---|
Kleine Wiederkäuer | oral | 1 mg/kgKG |
Kaninchen | oral | 1 ppm im Futter |
Huhn | oral | 2 bis 4 ppm im Futter |
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Die therapeutische Breite ist bei Masthühnern groß und die Vertäglichkeit gut. Diclazuril wird von Geflügeln und Säugetieren gut toleriert. Die Toxizität wird als gering eingestuft und erlaubt die Verabreichung von Dosierungen, die viel höher sind als das angegebene Optimum, ohne dass mit Nebenwirkungen (z.B. Gewichtseinbußen, Verringerung der Futterverwertung, usw.) zu rechnen sind.
Diclazuril sollte nicht gleichzeitig mit Uridin-5-diphosphoglucose (UDPG) verabreicht werden, da dessen Aktivität vermindert wird.
Fachgebiete: Parasitologie, Pharmakologie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Mai 2019 um 13:40 Uhr bearbeitet.
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