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Synonym: Dejodase, Deiodase, Dejodinase
Englisch: deiodinase, monodeiodinase
Deiodinasen sind Enzyme aus der Klasse der Peroxidasen, die bei der Aktivierung oder Inaktivierung der Schilddrüsenhormone beteiligt sind, indem sie die Freisetzung von Iod aus dem Molekülverbund (Deiodierung) katalysieren.
Man unterscheidet zwei Gruppen von Deiodinasen:
Die häufigste Enzymform, die Typ-I-Deiodinase (DIO1), kommt vor allem in der Leber und der Niere vor. Ihre Aktivität ist bei Hyperthyreose erhöht. Propylthiouracil hemmt das Enzym. Bei schwerem Allgemeinerkrankungen ist die Aktivität der Typ-I-Deiodinase vermindert.
Die Typ-II-Deiodinase (DIO2) ist v.a. in der Schilddrüse, im Myokard, im Skelettmuskel, im ZNS (Hypophyse) und im Fettgewebe lokalisiert. Sie wird bei T4-Mangel aktiviert und bei T4-Überschuss gehemmt. Die Typ-II-Deiodinase ist für die Aufrechterhaltung stabiler intrazellulärer T3-Spiegel verantwortlich.
Die Typ-III-Deiodinase (DIO3) kommt in der Plazenta und in der fetalen Leber, wie auch im ZNS vor.
Iodotyrosin-Deiodinasen sind am Abbau von Schilddrüsenhormonen beteiligt. Sie setzen Iod aus Iodotyrosinen zur Wiederverwendung frei. Iodotyrosin-Deiodinasen benötigen Flavinmononukleotid als Kofaktor und gehören zur Superfamilie der NADH-Oxidasen/Flavinreduktasen.
Tags: Enzym
Fachgebiete: Biochemie, Endokrinologie u. Diabetologie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Mai 2018 um 14:08 Uhr bearbeitet.
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