Corona mortis
von lateinisch: corona - Krone, mors - Tod
Synonyme: Todeskrone, Kranz des Todes
Definition
Die Corona mortis ist eine Gefäßverbindung zwischen der Arteria obturatoria und der Arteria epigastrica inferior bzw. der Arteria iliaca externa. Diese Anastomose kann arteriell, venös oder beides sein. In einem geringen Prozentsatz der Fälle kann die Corona mortis auch fehlen.
Anatomie
Es wird zwischen drei verschiedenen Typen der Anastomose unterschieden, die anatomische Varietäten darstellen. Diese sind nach der Häufigkeit ihres Vorkommens absteigend sortiert:
- Die Anastomose wird vom Ramus pubicus (auch Ramus obturatorius) der Arteria epigastrica inferior und vom Ramus pubicus der Arteria obturatoria gebildet.
- Die Arteria obturatoria entspringt aus der Arteria epigastrica inferior
- Die Arteria obturatoria entspringt aus der Arteria iliaca interna
Die Variante der Arteria obturatoria, bei der diese nicht wie im Regelfall aus der Arteria iliaca interna, sondern ausschließlich aus der Arteria epigastrica inferior entspringt, ist die gefährlichste Variante. Sie läuft wie die Variante 1 über das Septum femorale und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lacuna vasorum.
Im Vergleich zur im Regelfall vorliegenden Anastomose der beiden Arterien ist diese Variante relativ voluminös und führt daher bei Verletzung, z.B. bei Operationen im Leistenbereich, zu starken Blutungen.
Klinik
Bei einer Schenkelhernien-OP kann es bei einer Verletzung der Corona mortis zu unstillbaren Blutungen kommen. Bei "Bruchschneidern" früherer Jahrhunderte endete diese Komplikation meist tödlich, daher der martialische Name "Corona mortis". Heute (2022) können eventuell auftretende Blutungen besser behandelt werden, z.B. durch Embolisation.