Capitatumfraktur
Synonym: Kapitatumfraktur
Definition
Eine Capitatumfraktur ist ein Knochenbruch des Os capitatum der Handwurzel.
Epidemiologie
Ätiopathogenese
Der zugrundeliegende Pathomechanismus bei Frakturen des Os capitatum ist meist ein Hyperextensionstrauma oder eine direkte Kompression.
Häufig handelt es sich bei den Brüchen um isolierte, nicht-dislozierte Frakturen des Korpus (Längs- oder Querfrakturen). Jedoch sind auch Verläufe mit Dislokationen und in Kombination mit anderen Handwurzelverletzungen (insbesondere bei perilunärer Luxationsfraktur) möglich. Typische Begleitverletzungen sind ein Abriss des Os lunatum-Horns, eine Os-lunatum-Kompressionsfraktur und/oder ein dorsaler Radiusrandbruch.
Als Fenton-Luxationsfraktur (Scaphoid-Capitatum-Fraktursyndrom) wird eine transscaphoidale und transcapitale Fraktur mit Verkippung des proximalen Capitatumfragments während des Luxationsmechanismus um 90-180° nach palmar bezeichnet.
Diagnostik
Die Beurteilung einer Capitatumfraktur mittels Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen ist z.T. erschwert, da das Os capitatum um 180° rotieren kann. Bei entsprechendem Verdacht sollte daher eine MRT-Aufnahme und in Folge evtl. eine CT-Aufnahme angefertigt werden.
Therapie
Nicht oder wenig dislozierte Capitatumfrakturen können konservativ mittels Ruhigstellung (für 3-4 Wochen) behandelt werden. Bei starker Dislokation oder Fenton-Luxationsfraktur erfolgt die operative Therapie mittels offener Reposition und Osteosynthese (durch Drähte und/oder Minischrauben).
Zu den Komplikationen zählen ischämische Nekrosen und Pseudarthrosen.
Literatur
- Brossmann et al.: Freyschmidt's "Köhler/Zimmer" Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen in der Radiologie des kindlichen und erwachsenen Skeletts. 14. Auflage. Thieme Verlag.