Synonym: CALD1
Englisch: caldesmon
Caldesmon ist ein Protein, das eine regulatorische Rolle bei der Kontraktion der glatten Muskulatur spielt. Es bindet an Aktin, Tropomyosin, Myosin und Calmodulin.
Es existieren unterschiedliche Spleiß-Varianten von Caldesmon. Als H-Caldesmon (für engl. high-molecular-weight) wird eine Variante mit einem Molekulargewicht von 150 kDa bezeichnet. Daneben existieren diverse kürzere Varianten, die entsprechend als L-Caldesmon (für engl. low-molecular-weight) betitelt werden. H-Caldesmon ist ein 75 nm langes, sehr flexibles Protein und kommt nur in glatten Muskelzellen vor. L-Caldesmon wird hingegen auch in nicht-muskulären Zellen exprimiert.
Bei einer niedrigen Calcium-Konzentration wird die Bindung von Myosin an Aktin durch Tropomyosin verhindert. Caldesmon bindet an Tropomyosin und Aktin und stabilisiert diesen Komplex. Diese Blockade hält den Muskel im entspannten Zustand.
Steigt die intrazelluläre Calcium-Konzentration an, bindet Ca2+-Calmodulin an Caldesmon und führt zur Ablösung des blockierenden Komplexes. Die Myosin-Bindestellen an den Aktinfilamenten werden dadurch zugänglich und die Muskelkontraktion wird initiiert.
Die Bindungsaffinität von Caldesmon wird zusätzlich durch Proteinkinasen reguliert (u.a. MAP-Kinase). Phosporyliertes Caldesmon bindet nicht an Aktin und blockiert somit auch nicht die Aktin-Myosin-Wechselwirkung. Phosphatasen heben diese Hemmung wiederum auf.
H-Caldesmon ist ein Marker für Tumore der glatten Muskulatur[1], während L-Caldesmon ein Tumormarker für Darmkrebs ist.[2]
Fachgebiete: Biochemie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 18. November 2021 um 17:41 Uhr bearbeitet.
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