Bronchusblocker
Definition
Ein Bronchusblocker wird in der Thoraxchirurgie als Alternative zum Doppellumentubus bei der Ein-Lungen-Ventilation (ELV) zur Lungenseparation eingesetzt.
Hintergrund
Ein Bronchusblocker ist eine Sonde mit einem aufblasbaren Cuff. Er wird über einen Endotrachealtubus in den zu separierenden Bronchusabschnitt vorgeschoben. Durch Aufblasen des Cuffs wird der entsprechende Bronchus separiert. Dabei können sowohl ein Hauptbronchus als auch einzelne Segmentbronchien separiert werden.
Im Vergleich zum Doppellumentubus fallen für den Bronchusblocker höhere Kosten an. Die Anlage eines Bronchusblockers erfordert zudem ein spezifisches Training und Erfahrung.
Indikation
In der Thoraxchirurgie wird die Ein-Lungen-Ventilation meist über einen Doppellumentubus erreicht. Bei spezifischen Indikationen und einigen Patientengruppen bietet der Bronchusblocker jedoch erhebliche Vorteile. Bronchusblocker sind Mittel der Wahl bei:
- Kindern unter 8 Jahren, da Doppellumentuben nicht in Kindergrößen verfügbar sind
- Patienten ohne offenen orotrachealen Atemweg (z.B. Notwendigkeit einer nasalen Intubation)
- Patienten mit erwartet oder unerwartet schwierigem Atemweg
- Operationen, bei denen primär eine Rapid Sequence Induction notwendig wird (z.B. aspirationsgefährdete Patienten)
- Operationen, bei denen eine postoperative maschinelle Beatmung mit anhaltender Lungenseparation notwendig wird
- Tracheotomierte Patienten (alternativ Doppellumen-Trachealkanüle)
Modelle und ihre Merkmale
- Arndt-Blocker: Drahtgesteuert, platzierbar über einen Führungsdraht
- Cohen-Blocker: Mit einer flexiblen Spitze ausgestattet
- Fuji Uniblocker: Vorgebogen, universell einsetzbar
- EZ-Blocker: Y-förmig, blockiert gezielt die gewünschten Bronchien
- VivaSight-EB: Mit Tracheoskopie-Führung, bietet eine verbesserte visuelle Kontrolle
Literatur
- Kreft et al., Modern Bronchial Blockers in Thoracic Surgery, Curr Anesthesiol Rep, 2016
- Loop, Einlungenventilation, Anästh Intensivmed, 2020
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