Bronchialfremdkörper
Definition
Unter einem Bronchialfremdkörper versteht man einen Gegenstand, der durch Einatmung in die Bronchien gelangt. Den Vorgang bezeichnet man als Fremdkörperaspiration.
Ätiopathogenese
Zu den häufigsten Fremdkörpern gehören Zahnprothesenteile, Nadeln und Eierschalen. Kinder aspirieren am häufigsten Erdnusskerne, vor allem während einer Schreckreaktion. Aufgrund des steileren Verlaufs des rechten Hauptbronchus werden Fremdkörper vor allem in diesen Bronchus aspiriert.
Aspirierte Fremdkörper führen zu einer Atelektase, wenn der Bronchus vollständig verlegt ist. Wenn der Fremdkörper zu einem Ventilverschluss führt, der bei Inspiration Luft einströmen, bei Exspiration aber nicht wieder ausströmen lässt, wird eine Überblähung beobachtet.
Klinik
Ein Bronchialfremdkörper führt zu einem Stridor und zu Hustenanfällen. Stechende Schmerzen sind je nach Form des Fremdkörpers möglich.
Eine eitrige Bronchitis sowie eine Granulationsbildung werden beobachtet, wenn sich ein Fremdkörper über einen längeren Zeitraum in den Bronchien befindet.
Differenzialdiagnose
Differenzialdiagnostisch sollte an einen Ösophagusfremdkörper gedacht werden. Allerdings verursacht dieser keinen Husten, sondern Probleme beim Schlucken.
Diagnostik
Auf einem Röntgenbild kann häufig eine Atelektase oder eine Verlagerung des Mediastinums erkannt werden. Metallene Fremdkörper stellen sich auf dem Röntgenbild direkt dar. Bei Verdacht auf einen Bronchialfremdkörper wird ebenfalls eine Bronchoskopie mit einem starren Rohr durchgeführt.
Therapie
Die Therapie besteht in der bronchoskopischen Entfernung des Fremdkörpers.