Ösophagusfremdkörper
Definition
Unter einem Ösophagusfremdkörper versteht man einen verschluckten Gegenstand, der aufgrund seiner Größe nicht durch die Peristaltik in den Magen gelangt und in der Speiseröhre (Ösophagus) stecken bleibt.
Ätiopathogenese
Zu den häufigsten Fremdkörpern gehören Gräten, Zahnersatz und Pfirsichkerne. Kinder verschlucken besonders häufig Münzen, Knopfzellbatterien[1] und kleinere Spielzeuge. In der Mehrzahl der Fälle bleiben die Gegenstände im Bereich der ersten Ösophagusenge stecken.
Klinik
Ein Ösophagusfremdkörper führt zu einem Druckgefühl und zu einem Stechen hinter dem Brustbein oder dem Larynx. Es kann ebenfalls über Schmerzen geklagt werden. Bei Kindern wird eine Appetitlosigkeit beobachtet. Häufig wird eine Streckhaltung im Bereich der Halswirbelsäule eingenommen.
Wenn das Lumen des Ösophagus vollständig verlegt ist, können weder Flüssigkeiten noch Speisen geschluckt werden.
Diagnostik
Zur Diagnose führen eine seitliche Röntgenaufnahme, auf der schattengebende Fremdkörper oder ein Luftschatten direkt über dem Fremdkörper gesehen werden können, sowie die Ösophagoskopie mit einem starren oder flexiblen Endoskop.
Therapie
Im Rahmen der Ösophaguskopie wird der Fremdkörper endoskopisch entfernt. Wenn eine endoskopische Entfernung nicht möglich ist, wird eine kollare Ösophagotomie mit Entfernung des Fremdkörpers von außen durchgeführt.
Komplikation
Spitze Fremdkörper sowie eine ungeschickte Handhabung des Endoskops können zu einer Ösophagusperforation führen, die die Gefahr einer Mediastinitis mit sich bringt.
Quellen
- ↑ Smetak MR, Wilcox LJ. Button-Battery Ingestion. N Engl J Med. 2024 - Fallbericht mit Abb.
Weblinks
- Knopfzellen: Schwere Gesundheitsschäden bei Kleinkindern durch Verschlucken möglich. BfR Pressemitteilung 29/2024 2024-09-26, abgerufen am 28.09.2024
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